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Diagnostik und Operation in der Handchirurgie - Anästhesieverfahren

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Diagnostik und Operation
in der Handchirurgie



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Gesellschaft für
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Anästhesieverfahren
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Handchirurgisches
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Operationsablauf
in der Handchirurgie

Anästhesieverfahren in der Handchirurgie
  • Lokale Infiltrationsanästhesie:
    An den Ort der Operation wird eine bestimmte Menge eines lokalen Betäubungsmittels injiziert.
    Geeignet für: z. B. Wundversorgungen, Entfernung kleinerer Tumoren, Entfernung von Fremdkörpern, Narbenkorrekturen.
    Nachteil: Blutleere (s. dort) nur für relativ kurze Zeit möglich.

  • Leitungsblockaden
    • Leitungsanästhesie nach Oberst:
      An der Basis eines Fingers wird das lokale Betäubungsmittel von streckseitig her beidseits injiziert, man erreicht damit eine sichere Schmerzfreiheit im ganzen Finger körperfern der Injektion.
      Geeignet für: z. B. kleinere Eingriffe im Bereich des Fingers körperfern der "Fingerblutleere" (s. dort)
      Nachteil: Patient hat zwar keine Schmerzen und sieht verborgen hinter einem Tuch auch nichts von der Operation, er spürt aber, dass "man an seiner Hand arbeitet".
    • Mittelhandblockade:
      Zu beiden Seiten der jeweiligen Mittelhandknochen kann man das lokale Betäubungsmittel von streckseitig injizieren, man benötigt hier wegen des größeren Raumes auch eine größere Menge des Lokalanästhetikums.
      Geeignet für: z. B. kleinere Eingriffe an den Fingergrundgliedern, Repositionen (Einrichtungen) von Luxationen (Verrenkungen), bei Verwendung eines lang wirksamen Betäubungsmittels als Schmerztherapie nach Operationen an den Langfingern (Schmerzfreiheit für 5-8 Std.)
      Nachteil: wie bei Leitungsanästhesie nach Oberst.
    • Blockierung des Nervus medianus im Handgelenksbereich:
      Nach lokaler Infiltration der Haut wird am körperfernen Unterarm beugeseitig - mittig unter die Unterarmfaszie ein Depot eines lokalen Betäubungsmittels injiziert. Bei korrekter Applikation kommt es zu einer vollständigen Schmerzausschaltung im sensiblen Versorgungsbereich des Nervus medianus.
      Geeignet für: z. B. kleinere Eingriffe im sensiblen Versorgungsbereich des Nervus medianus
      Nachteil: Die Blutleere wird vom Patienten nur für einen Zeitraum von 20 - 25 Minuten toleriert, danach kommt es rasch zu stärkeren Schmerzen im Bereich der Blutleere - Manschette am Oberarm.
    • Blockierung des Nervus ulnaris im Handgelenksbereich:
      Nach lokaler Infiltration der Haut wird am körperfernen Unterarm beugeseitig - ellenseitig unter die Unterarmfaszie ein Depot eines lokalen Betäubungsmittels injiziert. Bei korrekter Applikation kommt es zu einer vollständigen Schmerzausschaltung im sensiblen Versorgungsbereich des Nervus ulnaris.
      Geeignet für: z. B. kleinere Eingriffe im sensiblen Versorgungsbereich des Nervus ulnaris.
      Nachteil: Die Blutleere wird vom Patienten nur für einen Zeitraum von 20 - 25 Minuten toleriert, danach kommt es rasch zu stärkeren Schmerzen im Bereich der Blutleere - Manschette am Oberarm.
    • Blockierung des Nervus ulnaris im Ellbogenbereich:
      Im sog. Sulcus ulnaris am Ellbogen wird der Nervus ulnaris durch ein Depot eines lokalen Betäubungsmittel ausgeschaltet.
      Da die anderen beschriebenen Verfahren sicherer sind, wird diese Form der Betäubung nur sehr selten angewendet.
    • Blockierung des Nervus medianus im Ellbogenbereich:
      In der Ellbeuge wird der Nervus medianus durch ein Depot eines lokalen Betäubungsmittel ausgeschaltet. Da die anderen beschriebenen Verfahren sicherer sind, wird diese Form der Betäubung nur sehr selten angewendet.
    • Plexusblockade:
      Eine der in der Handchirurgie am häufigsten angewandten Anästhesieformen, sie erlaubt bei sicherem Sitz eine schmerzfreie Blutleere (bis zu 2 Stunden) und Operation von mehreren Stunden Dauer.
      Geeignet für: alle operativen Eingriffe der Handchirurgie
      Nachteil: Der Patient hat zwar keine Schmerzen, spürt aber, dass an seinem Arm, bzw. seiner Hand manipuliert wird.
      • Axilläre Plexusblockade:
        Betäubung des Plexus brachialis in der Achselhöhle
      • Supraclaviculär:
        Betäubung des Plexus brachialis unter der Clavicula (Schlüsselbein)
      • Interskalenär:
        Betäubung des Plexus brachialis zwischen den sog. Skalenus - Muskeln am Hals. V. a. bei Eingriffen im Schulterbereich und an der Armaußenseite
    • Intravenöse Regionalanästhesie: Nach Anlegen einer Oberarm - Blutleere wird über eine zuvor gelegte Venenkanüle ein lokales Betäubungsmittel verabreicht, welches sich erst in den Venen des Armes verteilt, dann in das Gewebe diffundiert und nach 10 - 15 Minuten zur Schmerzfreiheit führt.
      Geeignet für: alle kleineren, bzw. kurzzeitigen operativen Eingriffe der Handchirurgie
      Nachteil: Der Patient hat zwar keine Schmerzen, spürt aber, dass an seinem Arm, bzw. seiner Hand manipuliert wird. Nach Öffnen der Blutleere zur Blutstillung ist der Patient nur noch über einige wenige Minuten schmerzfrei.
    • Intubationsnarkose (Vollnarkose): Die sicherste und schnellste Form der Schmerzausschaltung, der Patient schläft und bekommt von der Operation nichts mit.
      Geeignet für: z. B. alle großen und länger dauernden Eingriffe der Handchirurgie, für Operationen, die gleichzeitig an Hand / Arm und z. B. Beckenkamm (Knochenentnahme) durchgeführt werden, für nervöse Patienten.
      Nachteil: Vollnarkosen werden häufig mit einem höheren Risiko in Verbindung gebracht, die Erfahrungen der letzten 8 Jahre an unserem Operationszentrum (jährlich ca. 4000 Operationen) können dies nicht bestätigen.

    Wichtig für alle Formen der Anästhesie sind sowohl eine gute Voruntersuchung und Vorbereitung des Patienten als auch die Betreuung des gesamten Operations- und Anästhesieverlaufes durch das entsprechende Fachpersonal (Arzt für Anästhesiologie, Fach - Anästhesieschwester).


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